Geoarchiv Quarz Marokko
Vorerst keine Abgabe, Erinnerungsstück vom Schwiegervater!
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Quarzdruse aus Marokko, deren zwei aufgebrochene Teile zunächst wieder aneinander gelegt sind. Uns fällt sofort die wulstige und schlierige Form des Quarzes mit vielen Kernchondren auf. Somit ist klar, dass wir verkieselte Strukturen von Organismen vor uns haben.
Fotodatum: 18.01.2009
Bild 2   BQrzMo02.jpg

Schon leicht geöffnet zeigt sich das Innere ganz anders mit Kristallen von Galenit (Bleiglanz).
Datum: 18.01.2009
Bild 3   BQrzMo03.jpg

Galenitkristalle bedecken die gesamte Hülle von innen. Auch auf stalaktitähnlichen Zapfen sitzen dichtgedrängt Galenitkristalle. Diese Druse offenbart wunderbar, dass aus dem Vorhandensein gut kristallisierter Minerale, hier Galenit, keine Sicherheit für abiotische Bildung abgeleitet werden darf.
Datum: 18.01.2009

Mit der Kenntnis phycodischer Strukturen lässt sich folgende Entstehung angegeben:

1. Alte Algentange in der Lagune reichern Schwermetalle, hier Blei, an.
2. Bereichsweise ist das alte Material ausgetrocknet.
3. Ein Klumpen wird durch Überflutung und Strömung gelöst und bewegt.
4. Der Klumpen umgibt sich mit Neuwuchs und kleinere Kugeln von Algentangen haften daran.
5. Die Bildung wird von Sediment überdeckt.
6. Der Neuwuchs verkieselt, das Innere wird bakteriell abgebaut und setzt aus Eiweißen Schwefelwasserstoff frei.
7. Blei und Schwefelwasserstoff reagieren zu Bleisulfid (Galenit).
8. In der Diagenese und nachfolgend kristallisiert das Bleisulfid.


Dieser Vorgang ist bezüglich der Bildung von Schwer- und Buntmetallerzen grundsätzlich für viele unserer Erzlager zutreffend. Daraus ergibt sich die Tatsache, dass viele Derberze der Erzlager Faserstrukturen, Chondren, Schichtstrukturen und Phacoide sowie Hohlräume enthalten.

Historie des Dokuments:
Erstfassung: 21.1.2009 (PC, lokal)
Hochgeladen: 13.4.2010 Reaktiviert: 29.12.2022   G. Becker