Geoarchiv Quarz Heidenrod-Wisper
Bild 1   BQrzHW01.jpg

Trocken- oder Schwindungsriss in derbem Quarz aus Tonschiefer aus dem Taunus bei Heidenrod-Wisper. Auf der linken Oberfläche der gekrümmten zugenförmigen Bildung weisen Chondren auf die Verkieselung eines Algentangstranges.
Funddatum: 7/1992
Fotodatum: 18.1.2009
Bild 2   BQrzHW02.jpg

Auch die Oberfläche der anderen Seite weist viele kleine Chondren auf und zeigt die bogenförmige Ausbildung des Strangteiles.
Funddatum: 7/1992
Fotodatum: 18.1.2009
Bild 3   BQrzHW03.jpg

An dieser Bruchfläche ist der rundliche bis zungenförmige Querschnitt des Stranges zu sehen.
Funddatum: 7/1992
Fotodatum: 18.1.2009
Bild 4   BQrzHW04.jpg

In dieser Ansicht ist die räumliche Krümmung mit dem Riss zu sehen. Im Riss haben sich teilweise Kristallflächen von Quarz ausgebildet.
Funddatum: 7/1992
Fotodatum: 18.1.2009
Bild 5   BQrzHW05.jpg

Dickfasriger bis strähniger Quarz aus Tonschiefer. Wir sehen verkieselte Algenstränge und vereinzelt Chondren.
Funddatum: 7/1992
Fotodatum: 18.1.2009
Bild 6   BQrzHW06.jpg

Bereichsweise kompakter, aber ebenfalls mit Chondren und bereichsweise ebenso strähnig zeigt sich die andere Seite des gleichen Stückes. Funddatum: 7/1992
Fotodatum: 18.1.2009
Bild 7   BQrzHW07.jpg

5 Quarzknauer aus Tonschiefer von Heidenrod-Wisper. Alle zeigen deutliche Striatur und einzelne bereichsweise Chondren. An zwei Stücken ist teilweise die Orthogonalstruktur deutlich ausgebildet.
Funddatum: 7/1992
Fotodatum: 18.1.2009
Bild 8   BQrzHW08.jpg

Rückseiten der 5 Stücke von Bild 7. Die beiden unteren Stücke zeigen großflächig Orthogonalstruktur. Funddatum: 7/1992
Fotodatum: 18.1.2009


Zum Teil mehrere Meter große Quarzaggregate haben im Tonschiefer des Wispertales sogar Bergbauversuche ausgelöst. Wahrscheinlich wurde nur derber Quarz, gelegentlich auch Kristallquarz gefunden. Kleinere und dem Rand zum Tonschiefer nähere Stücke zeigen häufiger biogene Struktur (Bild 7 und 8). Im Teil Tonschiefer von Heidenrod-Wisper sehen wir auch noch eine kuriose Quarzbildung. Tonschiefer ist bekanntlich sedimentär, Quarz tritt aber auch vertikal die Schichtung durchschlagend auf. Dies hatte zur Folge, das man den Quarz als in Spalten eingedrungenes hydrothermales Gestein ansah. Die phycodische These hat zwei Erklärungen für die Schichtung durchsetzende Quarzaggregate. Ein Teil entsteht aus regulären Durchwachsungen der Sedimentärschichten durch Algentange, dabei entstehen nicht selten kompakte Körper, deren Höhe erheblich größer als die Breite ist. Weiterhin bilden Sedimente mit organischen Bestandteilen durch Setzung und Abbau organischen Materials Schrumpfungsrisse aus, die wahrscheinlich bereits in der sedimentären Phase ebenfalls verkieselt werden. Auf Grund dieser zwei Möglichkeiten ist die bisher favorisierte risstektonische Öffnung und nachfolgende hydrothermale Füllung häufig eben nicht die Ursache von Verkieselungen in sedimentären und sedimentär-metamorphen Gesteinen.

Historie des Dokuments:
Erstfassung: 18.1.2009 (PC, lokal)
Hochgeladen: 13.4.2010
Reaktiviert: 29.12.2022   G. Becker