Geoarchiv Bauxit Rabac (Cere)
Bild 1   BBxtRc01.jpg

Ehemalige Verladestelle für Bauxit (Aluminiumerz) bei Rabac (sprich Rabatz) in Istrien/Kroatien. Unter Mussolini wurde Bauxit im 9 km entfernten Cere ausgebeutet und durch eine Seilbahn (Teleferika) hinter die Betonwand gebracht. Dort aufgehäuft wurde es in Schiffe verladen. Mit Ende des 2. Weltkrieges wurde der Betrieb eingestellt und die Seilbahn abgebaut. Auf dem Hang hinter der Betonwand liegt noch immer Bauxit und fällt durch die rote Farbe sofort auf.
Fotodatum: 01.11.2010
Bild 2   BBxtRc02.jpg

Ausgewähltes Stück mit vielen Kügelchen und Knöllchen. An der ehemaligen Verladestelle sind weniger strukturierte Erzbröckchen weitaus häufiger.
Funddatum: 03.11.2010 Scan-Datum: 17.11.2010
Bild 3   BBxtRc03.jpg

Frische Bruchfläche vom Stück von Bild 1, die rauer ist und vereinzelte Risse zwischen Knöllchen zeigt.
Funddatum: 03.11.2010 Scan-Datum: 17.11.2010
Bild 4   BBxtRc04.jpg

Anderes Bruchstück, an dem auf teilweise dunklere Knöllchen durch Mangan hinzuweisen ist. Die Schwärzung durch Manganoxide liegt teilweise auch durch sekundäre Mineralbildung vor und ist nicht durchgängig primär.
Funddatum: 03.11.2010 Scan-Datum: 17.11.2010
Bild 5   BBxtRc05.jpg

Dieses Stück ist weniger knollig ausgebildet, auch hier ist die teilweise Schwärzung durch Manganoxide als sekundär einzuschätzen.
Funddatum: 03.11.2010 Scan-Datum: 17.11.2010
Bild 6   BBxtRc06.jpg

Querbruch des Stückes von Bild 5 mit schwartenartigen Strukturen (unten, heller).
Funddatum: 03.11.2010 Scan-Datum: 17.11.2010
Bild 7   BBxtRc07.jpg

Untergeordnet kommen auch hellere Partien vor, hier mit relativ viel verschieden großen Knöllchen. Man beachte, dass kleinere Knöllchen sowohl in der erdigen Matrix als auch innerhalb größerer Knöllchen auftreten.
Funddatum: 03.11.2010 Scan-Datum: 17.11.2010
Bild 8   BBxtRc08.jpg

Die Gegenseite des Stückes von Bild 7 zeigt mehr lagige Struktur.
Funddatum: 03.11.2010 Scan-Datum: 17.11.2010
Bild 9   BBxtRc09.jpg

Querbruch am Stück von Bild 7. Hier ist auf die unterschiedliche Mineralisierung verschiedener Knöllchen hinzuweisen. Auch gibt es Knöllchen mit dunkleren oder verlorenen Kernen.
Funddatum: 03.11.2010 Scan-Datum: 17.11.2010


Zitat aus: [1] Jaroslav Švenek: "Minerale", Artia Prag 1986: S. 124 Bauxit:

"...Bauxit entsteht sekundär durch die sog. allitische Verwitterung aluminiumreicher Gesteine im subtropischen Klima. Das freigesetzte SiO2 wird infolge basischer Lösungs-Wirkung in starkem Maße abgeführt, während Aluminiumhydroxide ausgefällt werden und sich so anreichern. Die meist rote Farbe des Bauxits rührt von den an seinem Aufbau beteiligten Eisenverbingungen her...
...Mächtige Bauxitanreicherungen sind auch auf tonhaltigen Kalksteinen der Karstlandschaften entstanden, ...
Bedeutende Lagerstätten gibt es in Jamaika, Australien, Surinam, UdSSR, Guyana, Frankreich, Jugoslawien, Ungarn, Griechenland, Italien, ferner USA, Indien und Malaysia...
Reiner Bauxit hat eine oolithische (ersenförmige) oder pisolithische (samenkornartige) Struktur, doch kommt er auch in unregelmäßigen Knollen vor...
"

Ende des Zitats.


Zitat aus: [2] Walter Schumann: "Der große Steine- und Mineralienführer", BLV München, 1990, S. 148 Bauxit:

"Bauxit ist ein Gemenge, insbesondere aus den Mineralien Gibbsit Al(OH)3, Diaspor AlOOH, Böhmit und Alumogel. Weiß bis dunkelrot-braun, dicht, erdig, nierig. Entstanden als Verwitterungsrückstand auf Karbonatgestein (Kalkbauxit) oder im tropischen Klima aus Silikatgestein (Silikatbauxit)...
Bild aus [2]: 3 Bauxit, Istrien/Jugoslawien" .

Ende des Zitats.


Die knolligen und körnigen Strukturen in Bauxit werden auch als Pisolithe bzw. pisolithisch bezeichnet. Diese Bezeichnung gilt nach [3] auch als sinnverwandt zu Sprudelstein (dieser ist z. B. von Karlsbad bekannt). Bauxit ist jedoch kein Produkt hydrothermischer Quellen, so dass für die Entstehung der knolligen Strukturen ein anderer Vorgang in Betracht gezogen werden muss. Eine Möglichkeit besteht darin, für die Lagerstättenbildung zeit- und teilweise Trockenphasen mit Umwandlung in pulverförmigen Zustand anzunehmen. Dringen in solche Lager plötzlich Wasserströme ein, werden gerundete Klümpchen gebildet und abgelagert. Der Vorgang kann mehrfach wiederholt sein, womit die Einlagerung kleinerer Klümpchen in größeren erklärt würde.
Eine Bestätigung, Diskussion oder Widerlegung dieser These ist mir nicht bekannt. Für diese These spricht die geringe Festigkeit pisolithischer Bauxitbereiche, die sich mit Handkraft zerbrechen lassen, sowie das breite Form- und Größenspektrum der Knollen.


[3]: Autorenkollektiv, "Die Entwicklungsgeschichte der Erde", VEB F.A.Brockhaus Verlag Leipzig (7. Aufl.), S. 638
Historie des Dokuments:
Erstfassung; 18.11.2010 (PC, lokal)
Hochgeladen: 18.11.2010
Zeitweilig nicht verfügbar
Reaktiviert: 27.11.2022
Material ist kostenfrei vergebbar, G. Becker